Station 4: Wärme von der Sonne
Seit 2008 liefert eine solarthermische Anlage auf den Wohnhäusern im Drosselstieg 41 und 43 etwa die Hälfte des Warmwassers, das die Bewohnerinnen und Bewohner von 74 Wohnungen benötigen. An die Anlage sind fünf Wohnhäuser der Wohnstätte Stade angeschlossen (Drosselstieg 41 bis 49).
Diese Häuser sind außerdem über ein Nahwärmenetz an das Heizkraftwerk Hahler Höhe angeschlossen. Von dort werden sie mit Wärme versorgt, die zum großen Teil in einer Holzhackschnitzelanlage entsteht – also CO2-neutrale Energie! Mehr Informationen dazu finden Sie unter Station 2: Holz liefert Wärme, Gas liefert Strom
Wie funktioniert die solarthermische Anlage?
Die 25 m2 große Anlage versorgt fünf Wohnhäuser mit warmem Wasser. Sie hat eine Leistung von 18,5 Kilowatt (kW) und besteht aus Flachkollektoren. Darin befinden sich Röhren, in denen eine Flüssigkeit fließt. Scheint die Sonne auf die Kollektoren, wird die Flüssigkeit auf bis zu 80 °C aufgeheizt.
Wie kommt die Wärme vom Dach in die Wasserleitung?
Die heiße Flüssigkeit wird in einen Speicher geleitet. Dort gibt sie die Wärme über einen Wärmetauscher an das Wasser ab, das im Haushalt verbraucht wird. Die abgekühlte Flüssigkeit fließt zurück in die Kollektoren und wird wieder aufgeheizt – ein ständiger Kreislauf.
Wie geht das im Winter?
Mit der solarthermischen Anlage allein wird das Wasser in der kalten Jahreszeit nicht heiß genug. Über ein Nahwärmenetz gelangt Wärme in das Haus, das für die zusätzliche Erwärmung des Wassers und zum Beheizen der Wohnungen verwendet wird.
Was bringt Solarthermie für unser Klima?
Ob Öl, Erdgas oder Kohle – diese Energieträger werden verbrannt, um Wärme zu erzeugen. Dabei entsteht das Gas Kohlendioxid (CO2), das mit für die Erderwärmung verantwortlich ist.
Je nach Energieträger ist der Ausstoß von CO2 bei der Verbrennung unterschiedlich hoch: Braunkohle verursacht über 400 Gramm CO2 pro Kilowattstunde erzeugter Energie, Heizöl immerhin noch über 300 Gramm.
CO2-Ausstoß g/kWh nach Energieträgern in Haushalten. Quelle: Umweltbundesamt: Climate Change 5/13: Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger Bestimmung der vermiedenen Emissionen im Jahr 2012 (Seite 104 ff.)
Solarenergie ist dagegen klimafreundlich – Wärme entsteht durch die Sonne, ohne Verbrennung! Deswegen verursacht Solarthermie nur etwa 23 Gramm CO2 pro Kilowattstunde erzeugter Energie – und zwar bei der Produktion der Anlage.
Ist eine Solarthermie-Anlage für jedes Haus möglich?
Solarthermie lohnt sich auch für Privatgebäude, vielleicht sogar für Ihr eigenes Haus. Machen Sie den „Solar-Check“, den die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) in Zusammenarbeit mit der Klimawerkstatt Stade anbietet:
- KEAN: Solarenergie auch für Ihr Haus?
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung einer Solarthermie-Anlage an. Auf der Website der BAFA finden Sie ausführliche Information zu den Fördermöglichkeiten