Station 5: Wärme aus der Umgebung
Im Mehrfamilienhaus Hahler Weg 55 sorgen Wärmepumpen für ausreichend Wärmeenergie, um zu heizen und warmes Wasser bereitzustellen – ohne Öl oder Gas! Diese Anlage wurde konzipiert und installiert von der Firma Hustede Haustechnik GmbH & Co. KG
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe arbeitet wie ein Kühlschrank – nur umgekehrt. In einem Kühlschrank ist es kalt, weil die Wärme dem Kühlraum entzogen und nach außen abgegeben wird. Die Wärmepumpe dagegen holt Wärme aus der Umgebung, zum Beispiel aus der Luft oder dem Erdboden. Über einen Wärmetauscher gibt sie diese Wärme dort ab, wo sie gebraucht wird.
Aus Umweltenergie und Antriebsenergie wird Wärme
Die Wärme aus der Umgebung heißt Umweltenergie. Sie reicht aus, um ein flüssiges Kältemittel zum Verdampfen zu bringen: Es wird zu Gas. Dieses Gas wird verdichtet und heizt sich dadurch auf. Die Wärmepumpe „pumpt“ Wärme von einem niedrigeren auf ein höheres Temperaturniveau. Dafür benötigt sie Strom.
Je kleiner die Differenz zwischen der Temperatur der Wärmequelle (z. B. Erdboden) und der Raumtemperatur ist, desto effizienter ist die Anlage. Am Beispiel hier werden mit einer Kilowattstunde (kWh) Strom 4 kWh Wärme erzeugt. Besonders klimafreundlich sind Anlagen, bei denen der Strom für die Wärmepumpe aus erneuerbaren Energien kommt – beispielsweise über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.
Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Varianten der Wärmepumpen sowie ihren Einsatzmöglichkeiten finden Sie in der Broschüre Clever heizen der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (Hannover, 2015), Seiten 42 bis 45.
Vor diesem Haus steht eine Außenluftwärmepumpe. Sie saugt Frischluft an und entzieht ihr dabei Wärme, die an das Heizungssystem abgegeben wird. Wenn es draußen -5 Grad Celsius oder kälter wird, heizt ein Elektroheizstab das Wasser für das Heizungssystem zusätzlich auf.
Wärme von drinnen wiederverwenden
Im Haus gibt es weitere Wärmepumpen, die die Raumwärme nutzen. Die Lüftungsanlage saugt gebrauchte, warme Luft ab. Mit dieser Wärme wird das Wasser aufgeheizt. So geht fast keine Energie verloren. In der Außenwand des Hauses sind Ventile eingebaut, durch die frische Luft in das Haus kommt.
Weniger Energie reicht aus
Eine Lüftungsanlage und eine Fußbodenheizung sorgen für angenehme Temperaturen im Haus. Eine solche Haustechnik braucht weniger Wärmeenergie als andere Heizsysteme, deswegen reichen Wärmepumpen aus. Durch den geringeren Energieverbrauch entsteht auch weniger Kohlendioxid (CO2) – eine klimafreundliche Lösung.
Fördermöglichkeiten
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung einer Wärmepumpe an. Auf der Website der BAFA finden Sie ausführliche Information zu den Fördermöglichkeiten