Sandkuhle Haddorf
Der alte Charakter der Sandgrube ist kaum noch zu erkennen. Zunehmend breiten sich die Bäume und Sträucher aus. Hier wird eine Pflege in nächster Zeit erforderlich sein.
„Natur aus zweiter Hand“ schwärmen die einen, Wunden in der Landschaft“ schimpfen die anderen. Die Rede ist von Kiesgruben, die nach Beendigung des Abbaus meist in der Landschaft als großes Loch zurück bleiben. Wenn sie in der Folge nicht als Freizeit- und Badegelände, Rennstrecke für Gelände-Motorräder oder gar als wilde Schuttabladeplätze genutzt werden, kann sich die Natur aus zweiter Hand entwickeln.
Die Abbauflächen liegen meist unter dem Umgebungsniveau in einer Senke und sind windgeschützt. Kiesgruben haben vielfältige Lebensräume; warme südexponierte oder kühle nordexponierte Steilböschungen, vegetationsfreie oder baum- und strauchreiche Flächen mit sehr nährstoffarmen und nährstoffreichen Böden. Häufig befinden sich in den Kiesgruben auch Wasserflächen und es kommen neben den trockenen auch die feuchten Biotope hinzu. Gerade für viele Pflanzen- und Tierarten entstehen so interessante und vielfältige Lebensräume in der zumeist landwirtschaftlich intensiv genutzten oder bebauten Landschaft.
Im Westen Stades liegt die 3,3 ha große Haddorfer Sandkuhle. Sie ist seit 1987 ein geschützter Landschaftsbestandteil. Die Abgrabungstiefe liegt zwischen 10 und 15 m. Die steilen Grubenböschungen sind im Bereich der ehemaligen Grubenzufahrt und auf der Südseite locker bis flächig mit Sandbirke, Eiche, Salweide und Zitterpappel bewachsen. Der Boden unter den Bäumen und Sträuchern ist stellenweise mit Heidekraut und dem Gras Drahtschmiele bedeckt. Auf den nach Westen ausgerichteten Steilböschungen wachsen artenreiche Silbergras-Pflanzengemeinschaften.
In unregelmäßigen Zeitabständen werden Sträucher und Bäume enfernt. So paradox es klingt, wichtig für den Erhalt dieser Pflanzen- und Tierarten ist es, dass ihre Lebensräume immer wieder freigeschnitten werden müssen. Würde dieses nicht geschehen, wären die Flächen nach einigen Jahren völlig mit Sträuchern und Bäumen bewachsen und die Biotopvielfalt wäre verloren.
Ansprechpartner/in
Frau Regina Aumann![]() | |
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